a person with their hand on a piece of paper

Keine Partei der Arbeit

Die Botschaft bleibt: Gute Arbeit, gute Löhne. Wir müssen die Partei der Arbeit sein.“ las ich letztens im Vorwärts. In mehr oder weniger unterschiedlichen Betonungen wabert dieser Satz immer wieder durch die Partei. Ganz besonders dann und dort, wo und wenn Wahlen nicht so gut bis richtig schlecht gelaufen sind.

a person with their hand on a piece of paper
Foto von James Lee auf Unsplash

Aber Arbeit ist nicht per se geil. In sozialpsychologischen Bedürfnishierarchien taucht „Arbeiten gehen“ als zu erfüllendes menschliches Bedürfnis gar nicht auf. Arbeit ist ein Mittel zum Zweck. Im besten Fall nicht nur Broterwerb, sondern ein mögliches Vehikel zur Selbstverwirklichung.

Arbeiterinnen und Arbeiter brauchen eine Partei, die sie vertritt. Aushilfsbusfahrerinnen und Zerspanungsmechaniker brauchen ein Partei, die sie vertritt. Erwerbstätige, Erwerbslose und Nicht-mehr-Erwerbstätige brauchen ein Partei, die sie vertritt. Arbeit und Ausbeutung wird vom neoliberalen Kapitalismus genügend vertreten. Wir müssen die Partei der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sein!

Nun höre ich schon die Stimmen, die mir aufgeregt entgegen rufen: „Aber genau das ist doch gemeint!“ Mag sein, nur dann sagt es bitte auch so, wie es gemeint ist. Wer das nicht tut, hat die Bedeutung von Formulierungen und Frame-setting immer noch nicht verstanden. „Gut gemeint“ bleibt die kleine Schwester von „schlecht gemacht“.

Die Partei der Arbeit sein zu wollen ist nicht zu intellektuell formuliert, zu verkopft beschreiben, sondern einfach mal dummes Zeug.

Die Botschaft muss sein: „Gute Arbeit, ehrliche Löhne. Wir müssen die Partei der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sein.“ Die Zeit müssen wir uns nehmen.